Melanotaenia | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melanotaenia |
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Gill, 1862
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Melanotaenia ist die artenreichste Gattung der in Australien, auf Neuguinea und einigen benachbarten kleineren Inseln vorkommenden Regenbogenfische (Melanotaeniidae). Ihr gehören etwa zwei Drittel aller Regenbogenfischarten an. Der Gattungsname bezieht sich auf einen schwarzen Längsstreifen an den Körperseiten der Typusart, des Schwarzband-Regenbogenfischs (Melanotaenia nigrans). „Melanos“ (μελανός) bedeutet schwarz im griechischen, „taenia“ kommt aus dem lateinischen und bedeutet Streifen.
Melanotaenia-Arten werden 5,5 bis 13 cm lang und besitzen einen seitlich stark abgeflachten Körper. Die Gattung ist nicht monophyletisch und extrem variabel. Die Typusart Melanotaenia nigrans erreicht für einen Regenbogenfisch mittlere Größe und bleibt auch im Alter relativ schlank, wie einige andere Arten (z.B. M. duboulayi und M. fluviatilis). Viele der größeren Arten werden im Alter dagegen sehr hochrückig. Auch bei den kleiner bleibenden Arten gibt es hochrückige (z.B. M. pygmaea) und schlanke Formen (z.B. Melanotaenia exquisita, Melanotaenia gracilis und Melanotaenia maccullochi). Einige Arten sind unscheinbar gefärbt (z.B. M. eachamensis), andere eher bunt (z.B. M. boesemani, M. parkinsoni und M. trifasciata). Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist bei einigen Arten nur schwer auszumachen, bei anderen dagegen deutlich ausgeprägt. In diesen Fällen sind die Männchen oft wesentlich bunter, hochrückiger und besitzen spitz ausgezogene Flossen.[1]
Das Maul ist endständig, der Unterkiefer kann aber leicht vorstehen. Im Unterschied zur nah verwandten Gattung Chilatherina hat die Prämaxillare einen deutlichen Knick, im Unterschied zur Gattung Glossolepis, bei der der hintere Schuppenrand gesägt ist, sind die Schuppen von Melanotaenia hinten glatt.[2]
Die Gattung Melanotaenia ist nicht monophyletisch. Das Kladogramm unten zeigt die Verwandtschaftsverhältnisse der Artengruppen zueinander und mit den Gattungen Chilatherina und Glossolepis[4].
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Die australischen Ichthyologen und Regenbogenfischexperten Gerald Allen und Peter Unmack unterteilen aufgrund morphologischer und genetischer Vergleiche die Gattung in drei geographische Arten-Gruppen. Eine Gruppe bilden die Melanotaenia-Arten von der Vogelkopf-Halbinsel, eine weitere die australischen und aus dem südlichen Neuguinea stammenden Fische, sowie die Fische aus dem nördlichen Neuguinea. Neuguinea wird durch einen zentralen Gebirgszug, bestehend aus dem Maokegebirge in der indonesischen Provinz Papua und das Bismarckgebirge in Papua-Neuguinea geteilt. Die geographische Isolation führt zu allopatrischer Artbildung.[4]
Viele Arten der Regenbogenfische basieren auf lange zurückliegenden, teils mehrfachen natürlichen Hybridisierungen mit nachfolgenden Rückkreuzungen unterschiedlicher Arten (Introgression). Beispielsweise wurde die mitochondriale DNA (mtDNA) von M. maccullochi in der Vergangenheit von der mtDNA von M. splendida ersetzt; diese wiederum war davor mit derjenigen von einem Vorfahren von M. maccullochi ersetzt worden. Auch heute kommen gelegentlich natürliche Kreuzungen der Arten vor.
Es gibt über 70 beschriebene Melanotaenia-Arten, von denen mehr als die Hälfte im indonesischen Westteil von Neuguinea vorkommen.
Die in der Gattung Melanotaenia geführten Arten sind nach ihrer verwandtschaftlichen und geografischen Gruppierung im Einzelnen:
Melanotaenia-Arten vom Vogelkop, der Bomberai-Halbinsel und den vorgelagerten Inseln
Melanotaenia-Arten aus dem nördlichen Neuguinea
Folgende Arten können innerhalb der Nord-Klade aufgrund fehlender genetischer Daten nicht genauer zugeordnet werden
Melanotaenia-Arten aus dem südlichen Neuguinea, von den Aru-Inseln und aus Australien
Unmack, Allen, Johnson: Phylogeny and biogeography of rainbowfishes (Melanotaeniidae) from Australia and New Guinea. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. 67, 2013, S. 15–27.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Melanotaenia