Glossolepis wanamensis
Allen und Kailola 1979
Der Glossolepis wanamensis wurde in einem kleinen See mit dem Namen Lake Wanam westlich von Lae im nordöstlich von Papuae Neuguinea entdeckt. Er kommt nur dort vor (endemisch) . 1975 fing C. Ellway den Glossolepis wanamensis. Im Jahr 1979 erfolgte die wissenschaftliche Beschreibung von Gerald R. Allen und Patricia Kailola.
Die Männchen des Glossolepis wanamensis-Regenbogenfisches sind dunkelgrün bis fast schwarz gefärbt. Der Balzstreifen der Männchen färbt sich leicht gelbrosa und die Flossen werden weit vom Körper gestellt. Besonders die große fast schwarze Afterflosse ist genial. Die Männchen die 10 bis 12 cm lang werden können, sind wesentlich hochrückiger als die Weibchen. Auch sind die Weibchen relativ farblos und unscheinbar. Weibchen erreichen eine Länge von 8 bis 10 cm.
Lebensraum
Der Glossolepis wanamensis versteckt sich hauptsächlich im Schilf und unter den Wasserpflanzen im See Lake Wanam. Der See ist ca. 3 km breit und fast 20 m tief. Die Wasserwerte des Habitats betragen, Wassertemperatur 25 – 30 °C und pH-Wert: 7 – 8, Leitfähigkeit 80 ppm. Der See wird nicht permanent mit Frischwasser durch einen Bach oder Fluss versorgt. Das meiste Wasser kommt durch Niederschläge in den
See. Deshalb kommt es zu starken Schwankungen in der Tiefe des Sees. Bei anhaltender Trockenheit sinkt der Wasserspiegel enorm. Im See befindet sich neben dem Glossolepis wanamensis eine weitere einheimische Art und zwar Chilatherina fasciata Lake Wanam. Natürlich wurden auch hier wieder Speisefische angesiedelt. Tilapien bedrohen den Fortbestand der Glossolepis wanamensis und den Chilatherina fasciata Lake Wanam. Darum wurden die beiden Arten in die Rote Liste aufgenommen.
Bemekungen
Im Jahr 1992 war es wiedereinmal Heiko Bleher der Glossolepis wanamensis aus dem Lake Wanam fischte und diese nach Europa brachte. Als er 1994 wieder den Lake Wanam bereiste mußte er feststellen, dass die einheimischen Regenbogenfische im Lake Wanam so gut wie ausgerottet waren. Im See befanden sich jede Menge Speisefische das Wasser wartrübe. 1995 fing er dann nur noch ein paar Glossolepis wanamensis, der Zustand des Sees hatte sich weiter verschlechtert. Man beschloss nun nach einem Gespräch mit Heiko Bleher auf der ANGFA Convention etwas dafür zu tun, dass die beiden Regenbogenfischarten aus dem Lake Wanam nicht Aussterben.
Weitere Informationen findet Ihr auf folgenden Seiten:
http://rainbowfish.angfaqld.org.au/Wanamensis.htm
Haltung und Zucht im Aquarium:
Meine ersten Glossolepis wanamensis bekam ich von Marcel Dielen. Marcel sagte mir, dass es sich um einen sehr alten Stamm handelt. Ich vermute, da Marcel Dielen mit Heiko Bleherbefreundet ist, dass es Nachzucht-tiere von denen sind die Heiko Bleher mit nach Europa gebracht. Es waren fantastische Tiere. Die enorme Freude währte aber nur kurz. Innerhalb kürzester Zeit ich schätze einmal so ca. 2 Monate waren alle sechs Tiere die ich bekommen hatte tot. Was war passiert. Bei den meisten Tieren bildeten sich Geschwüre. Andere Tiere magerten dramatisch ab und schaukelten durch das Aquarium bis sie dann auch verstarben. Da ich bei verschiedenen Regenbogenfischarten diese Erkrankung auftritt, wußte ich das man nicht viel machen kann ausser die Haltungsbedingungen zu ändern. Was mir auch aufgefallen war die Glossolepis wanamensis waren sehr scheu. Deshalb erster Schritt die nächsten Tiere sobald ich sie habe sofort ansetzen damit sie solange sie noch gesund sind ablaichen. Zweiter Schritt: Artaquarium und mindestens eine Kantenlänge von 1,20 m mit vielen Versteckmöglichkeiten. Weitere Optimierung: Häufige Wasserwechsel; Wassertemperatur 24 – 26 °C und kleine Strömungspumpe an der Wasseroberfläche. Nachdem ich diese Massnahmen alle durchgeführt habe, hat sich der Befall von Geschwüren verringert. Meine Glossolepis wanamensis befinden sich zur Zeit in einem Aquarium mit einer Kantenlänge von 1,50 m (Breite und Höhe von 0,5 m). Die Zucht ist auch etwas problematisch da die Tiere gerne ihren Laich fressen, sollte man mehrere Laichmopps zusammenbinden damit sie nicht mehr alles auffressen können. Hinzu kommt, dass die Larven sehr klein sind und dass die Aufzucht der Nachzucht sehr lange dauert. Zwischenzeitlich hatte ich auch einige Nachzuchttiere von Katrin und Klaus Schubert bekommen mit denen ich meine Tiere zur Zucht angesetzt habe. Danke auch noch mal an beide. Wenn man überlegt was man alles beachten muß und wie zeitaufwendig die Zucht ist freut man sich trotzdem wenn die Glossolepis wanamensis ihre Runden durch das Artaquarium drehen, dann wird man für all seine Mühen belohnt diese tollen Tiere zu besitzen.